Öffentliche Abwasserentsorgung – Anschlussgrad

Im Referenzjahr 2022 wurden in Österreich 631 kommunale Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von mindestens 2.000 EW, 1.198 kommunale Anlagen mit einer Ausbaugröße von 51–1.999 EW und ca. 27.500 Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von bis zu 50 EW betrieben.

In Niederösterreich leisten insgesamt 180 kommunale Kläranlagen größer 2.000 EW (Einwohnerwerte) mit einer Ausbaukapazität von insgesamt rund 4,2 Mio Einwohnerwerte einen großen Anteil zum Gewässerschutz. Dabei tragen die 15 Kläranlagen größer 50.000 EW mit einem Anteil von rd. 53 % der Kapazität, sowie die 96 Kläranlagen zwischen 5.000 und 50.000 EW mit rd. 37 % der Kapazität den Hauptanteil der Abwasserreinigung.
Das restliche Abwasser wird dezentral über Kleinkläranlagen und Senkgruben entsorgt.

Die größten Kläranlagen sind jene des Abwasserverbandes Schwechat mit einer Größe von 370.000 EW bzw. des Abwasserverbandes An der Traisen mit 280.000 EW. Die Gesamtkapazität aller kommunalen Kläranlagen, in denen teilweise auch betriebliche Abwässer gereinigt werden, beträgt in Niederösterreich ca. 4,4 Mio. EW.

Der Anschlussgrad an öffentliche Abwasserbeseitigungsanlagen in NÖ liegt bei rund 95,2 % bezogen auf die Einwohner mit Hauptwohnsitz. Kleine Genossenschaften für einige Objekte wurden dabei nicht berücksichtigt.

Die räumliche Verteilung ist dabei sehr unterschiedlich, wie die beiliegende Karte mit den Werten für die einzelnen Bezirke zeigt. Diese ist primär durch die unterschiedlichen Siedlungsstrukturen bedingt. In Gebieten mit hohem Streusiedlungsanteil (z.B. Alpenvorland) wäre es nicht sinnvoll, einen Anschlussgrad wie etwa den im Weinviertel zu erreichen. Ein an die Gegebenheiten angepasstes Konzept wird immer auch einen Anteil an Einzel-Kläranlagen oder Senkgruben beinhalten.